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BANNTAG LIESTAL
6. Mai 2024

Über 600 Jahre alt und aktueller denn Je.


Der Liestaler Banntag ist mehr als einfach nur eine alte Tradition. Es ist ein Tag an dem alle gleich sind und sich mit einem herzlichen "Sali Du" begrüssen. Es ist ein Tag auf den sich die meisten Banntägler schon ein ganzes Jahr lang freuen und an dem man nur fröhliche Gesichter sieht.
Wenn alles immer schneller, die ganze Welt zunehmend digitaler und das Leben immer anonymer wird. Wenn sich Kontakte auf gezieltes Networking reduzieren. Dann ist hier der immer noch gleiche Banntag, mit alten Traditionen, frei von Verpflichtungen, gerade so schnell, dass alle mitkommen und voller spannender und interessanter Gesprächen mit anderen Banntäglern.
Wenn die Liestaler Mannen, morgens um acht Uhr, begleitet von Trommeln und Pfeiffen, durch den Pulverdampf der Böllerschüsse aus dem Stedtli raus marschieren, dann schlägt das Banntägler-Herz schneller.
Hinauf geht’s durch die schönen Liestaler Wälder auf die Höhen welche die Baselbieter Kantonshauptstadt umgeben. Bei einem ersten Zwischenhalt wird auf das vergangene Jahr zurück geschaut und die verstorbenen Kollegen werden geehrt. Und bevor das nächste Wegstück in Angriff genommen wird, stimmen alle zu einem ersten Lied ein.
Den oftmals steilen Grenzen entlang geht es dem ausgedehnten Znünihalt entgegen, wo neue Kräfte getankt werden können. Zu einem zünftigen Banntagsznüni gehören ein feiner Schüblig und der eine oder andere Muff, ein 4-dl Glas Weisswein (heute gilt es auch als statthaft diesen in gespritzter Form zu geniessen).

 

Der Rottenchef ruft jetzt seine Mannen zusammen und lässt die aktuellen und vergangenen Ereignisse aus Politik, Wirtschaft und Sozialem in oft zynischer, gar bissiger Form revue passieren. Es folgt der Appell, bei welchem der eine oder andere aufgefordert wird, eine kurze Rede zu halten. Neben Behördenvertretern fallen oft die alteingesessenen Liestaler Urgesteine mit spitzen und treffenden, kurzen Reden auf, welche mit kräftigem Applaus verdankt werden.

Ein wenig gemächlicher wird die nächste Wegstrecke in Angriff genommen, spürt doch der eine oder andere Banntägler die Auswirkungen des Muff-Genusses stärker als erwartet. Aber gemeinsam werden auch die steilsten Abhänge gemeistert. Der Rottenchef führt seine Mannen, begleitet vom Fähnrich und dem Spiel, den Trommlern und Pfeiffern, dem nächsten Ziel entgegen. Dem heiss erwarteten Mittagessen, bei welchem traditionellerweise Spiegeleier mit Speck serviert und die Geschichten immer spannender werden.
Zurück geht es, dem Ende entgegen, wo die Rotte sich nochmals versammelt, gemeinsam ins Stedtli einmarschiert und sich vor dem Rathaus aufstellt. Stolz singt man das Baselbieterlied bevor mit dem Fahnenmarsch die Rottenfahne verabschiedet, der Rottenchef seine letzten Worte hält und eine letzte Böllersalve durch das Stedtli hallt.
Und alle Banntägler sind sich einig.

„Es isch e schöne Banntag gsi!“

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Organisiert wird der Banntag von den vier Rotten des Liestaler Banntags. Die Rotten sind einfache Gesellschaften, welche die Durchführung des Banntags als gemeinsames Ziel haben. Dazu existiert in jeder Rotte eine Rottenversammlung, welche aus Bürgern besteht, die wiederum der entsprechenden Rotte zugehören. Am Mittwoch, 10 Tage vor dem Banntag trifft man sich zur Rottenversammlung. Geführt wird die Versammlung vom Rottenchef der jeweiligen Rotte.

Bürgergemeinde.jpg

Unterstütz werden die Rotten freundlicherweise von der Liestaler Bürgergemeinde.

Die Bürgergemeinde organisiert selbst den Maibummel, einen Famitlientag an welchem alle Liestaler Familien eingeladen sind. Im weiteren werden der Maitanz im Stedtli, die Verteilung der Uffert-Weggen und die 1.August-Feier von der Bürgergemeinde durchgeführt.

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